Rücklagen in sofort verfügbarem Bargeld sind unbedingt von Vorteil, wie ich selbst erfahren musste, als mir vor zwei Wochen englisch-irische Teerbetrüger mir nichts dir nichts die Garageneinfahrt kaputt kloppten, verbunden mit der Bitte den Schaden fachgerecht gegen ein „geringes“ Entgelt wieder zu beheben.

Ein ähnlicher Fall hier:

http://www.wochenkurier.de/archiv/2010/10/09/wenn-die-teermafia-kommt/

Es muss nicht erwähnt werden, dass die Betrüger mit dem Erscheinen der Polizei auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Die Polizei teilte mir übrigens mit, dass eine Anzeige wegen Sachbeschädigung wenig Sinn mache, da diese Banden schlecht aufzuspüren seien und meistens gefälschte englische Kennzeichen verwendet würden. Doch vielleicht liegt das Ausbleiben der Strafverfolgung einfach nur am fehlenden Spritgeld:

http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Bundespolizei-muss-Benzin-und-Diesel-sparen-id4689289.html

Nun gut, was soll´s? Man lebt halt in einem komischen Rechtsstaat und volkswirtschaftlich betrachtet war die Aktion der Ganoven ja gar nicht so verwerflich, denn immerhin konnte sich ein heimischer Bauunternehmer über einen Auftrag in Höhe von fast 2000,00 Euro freuen, was zur Folge hatte, dass im Safe gehortete, bunt bedruckte Baumwolle sich alsbald in ursprünglicher Form als Computerbits in einem Bankcomputer wieder fand. Gott sei Dank, - man hatte dieses wertvolle Zentralbankgeld schon zur Fahndung ausgeschrieben, doch nicht aufspüren können. Sie wissen schon: Spritmangel.

Aber ehrlich jetzt, - trotz allem Ärger freue ich mich im Nachhinein über den Vorfall, denn die Einfahrt, die unter dem letzten Winter ehedem sichtlich gelitten hatte, sieht wieder aus wie neu und erhöht natürlich auch den Wert der Immobilie. Habe ich durch das Ausgeben des Geldes verloren oder durch den täglichen Anblick einer schöneren Einfahrt an Lebensqualität gewonnen? Wäre gar die ganze Welt reicher, wenn alle ihr Geld möglichst schnell auch ausgeben würden?

Nun, eine Frage stellt sich tatsächlich: Kann man ärmer werden, wenn man Geld ausgibt? Dumme Frage! Ja, natürlich kann man das! Bestes Beispiel dafür ist die Europäische Zentralbank (EZB), die anscheinend Geld für nicht allzu nachhaltige Sachwerte, wie irische und griechische Staatsanleihen ausgegeben hat, wobei solche Aussagen immer ein wenig von oben herab klingen, denn grundsätzlich sind alle Staatsschulden inklusive der deutschen nur mit neuen Schulden und somit neuem Geld tilgbar.

Man darf übrigens nicht unterstellen, dass Jean-Claude Trichet schon 2009 als sogenannte Exit-Strategie eine Insolvenz und Abwicklung der EZB im Kopf hatte und doch wird dieses Szenario denkbar, wenn verschiedene PIIGS-Staaten tatsächlich aus dem Euro-Verbund austreten werden. Gott im Himmel! Was für ein Ratten-, - äh Schweineschwanz! Ich denke, wir befinden uns auf der Zielgeraden des Geldsystemwirtschaftswettlaufes, der eigentlich ein Kreislauf ohne Endstation sein sollte.

The European Central Bank will become insolvent, given its very high exposure to Greek government debt, and to Greek banking sector and Irish banking sector debt.

<link>Ce n'est pas possible, Jean-Claude!

Doch so richtig Pleite gehen, können Staaten und ihre Zentralbanken trotzdem nicht. Das liegt daran, dass das „Vermögen“, welches Staaten ausgeben und das digitale Geld, welches Notenbanken in ihren Rechnern erzeugen, tatsächlich keine Vermögen sind, sondern einfach nur Informationen in Bits & Bytes. Wer allerdings tatsächlich Pleite gehen kann, das sind Sie und ich. Diesen Sachverhalt konstatierte bereits vor einhundert Jahren der Bankier Carl Fürstenberg  mit den Worten:

"Wenn der Staat Pleite macht, dann geht natürlich nicht der Staat pleite, sondern seine Bürger."

Womit ist also als nächstes zu rechnen? Werden wir Bürger geschlossen in eine Masseninsolvenz geschickt? Werden wir gar alle sterben? Langfristig gesehen mit Sicherheit, doch werden wir vorher noch ein sicherlich buntes und vielseitiges Unterhaltungsprogramm geboten bekommen.

Die Zeiten in den nächsten Monaten dürften sehr turbulent werden. Auch wenn die Massenmedien den Fokus ihrer Berichterstattung auf wichtige Dinge, wie beispielsweise spanische Gurken legen, wird man auch hierzulande nicht umhinkönnen, irgendwann den Tatsachen ins ungeschminkte Auge zu blicken.

Mehr als der Maulkorb, der den Massenmedien hinsichtlich der Massenproteste in Südeuropa, aber auch in Bezug auf Libyen und Fukushima verpasst worden sein muss, irritiert mich der Wissensdurst der Behörden. Nicht nur das man detailliert über seine Immobilie Auskunft zu geben hat, auch in meiner Firma erreichte mich letzten Monat ein Schreiben, in dem aufgefordert wurde, unsere Lagerbestände haargenau bekannt zu geben. Es ist merkwürdig, dass dieses Gesetz zur Auskunftspflicht für meine Branche tatsächlich schon einige Jahre existiert, uns der Fragebogen jedoch heuer zum ersten Mal zugestellt wurde. Ob mehr als reine Statistiksammelwut dahinter steckt, bleibt abzuwarten.

Fakt ist, dass der Euro von Anfang an wegen den politischen Ungleichheiten in den einzelnen europäischen Ländern keine Chance hatte. Ein Angleichung der verschiedensten Systeme auf sozialer und steuerlicher Ebene ist als utopisch einzustufen, was aber Voraussetzung für eine gemeinsame Währung wäre. Die Vorteile, die Deutschland angeblich aus der Einführung der Gemeinschaftswährung ziehen konnte, werden uns zum Nachteil gereichen, wenn uns die Garantien und Bürgschaften in Form höherer Steuern die letzten Cents aus den Hosentaschen ziehen werden.

Spätestens wenn dem Staat einfallen sollte, - unter Zuhilfenahme der Auswertung des diesjährigen Zensus - Zwangshypotheken in die Grundbücher einzutragen, wird es in Deutschland ähnlich zugehen, wie zurzeit in Griechenland und Spanien und wohl bald auch in Portugal und Italien.

Die gute Nachricht ist, dass wir Deutschen uns das genauso wenig gefallen lassen werden, wie die anderen europäischen Bürger. Die Zeiten sind vorbei, als das man uns Menschen aufeinander hetzen könnte. Der Feind ist jetzt schon von vielen Menschen als das System entlarvt und dieses wird von den Bürgern zu Fall gebracht werden.

Andere Mitmenschen scheinen ähnliches revolutionäres Gedankengut in sich zu tragen. Schön, dass dieses Auto heute morgen vor mir herfuhr. Es handelte sich um ein Privatauto ohne weitere Werbung an den Seiten:

Liebe Politiker, Mächtige und moderne Feudalherren im Hintergrund des Systems: die Menschen werden sich nicht von Euch betrügen lassen! Falls ihr glaubt, einfach Einfahrten kaputt kloppen zu können, um dem Volk dann das Geld aus der Tasche zu ziehen, wird man sich zu wehren wissen. Auch ohne Polizei, - die hat eh kein Spritgeld mehr!

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